Ethik
Rationalistische Ansätze zur Ethik: Diese Ethiken versuchen, die Begründung für richtige menschliche Handlung durch den Apel an Menschenverstand zu begründen. Als Beispiel kann man das ethische System von Aristoteles oder Immanuel Kant und seinen kathegorischen Imperativ nennen. Der Imperativ besagt grundsätzlich folgendes: „tue nicht den anderen, was du wolltest, das sie nicht dir tun würden“. Das allgemeine Problem mit allen diesen von Vernunft abgeleiteten Ansätzen ist, dass die Menchen keine rationale Wesen sind, sondern vielmehr emotionale. Alle menschliche Motivation hat einen außervernünftigen emotionalen Ursprung und die Vernunft nur sekundär Wege zum Errechein der emotionalen Ziele sucht. Aus diesem Grund scheint es mir, dass diese auf Vernunft basierten Ansätze unzulänglich sind. Die Glaube in den Menschenvernunft war eine Domäne des 17. und 18. Jahrhunderts, der Zeit der Aufklärung. Diese Glaube wurde jedoch durch die beiden Weltkriege stark erschüttert.
Religiöse Ansätze zur Ethik: Die Meisten Weltreligionen setzen die Existenz von Gott gegebener Sittengesetze voraus. Diese Gesetze solle man einhalten, um Gott näher zu kommen. In diesem Beitrag möchte ich nicht in die Diskusion eingehen, ob die Götter den Mensch und die Sittengesetze erschaffen haben, oder ob der Mensch die Götter auch mit ihren Sittengesetzen erschaffen hat. Ich möchte mich nicht in philosophischen Diskusionen verflechten, ob eine unsterbliche Seele existiert, die einen Sittengesetz in sich selbst eingebaut hat, und ob die grundsätzlich frei ist und kann zwischen dem Guten und Bösen wählen.
Psychoanalytischer Ansatz zur Ethik: Die klassiche Psychoanalyse Freuds geht davon aus, dass menschliche Ethik in einer bestimmter seelischer Instanz gennant Über-Ich begründet sei. Dieses Über-Ich richtet sich nach einem Vollkommenheitprinzip: es möchte „vollkommen“ aus Sicht der Gesellschaft sein. Es wirkt bewusst sowie auch unbewusst und enthält die moralischen Normen und verinnerlichten Wertvorstellungen der kulturellen Umgebung, in der das Individuum aufwächst. Es enthält unsere Ideale, geistige Ziele, unseres Gefühl dafür, was Gut und was Böse sei, unseres Gewissen. Dieses Über-Ich entsteht durch Erziehung, durch unbewusste Identifikation mit den Werten der Umgebung, die auf uns einwirken. Es repräsentiert unsere verinnerlichte Moral und Ethik und Gewissen. Dieses Gewissen bestrafft und mit Schuldgefühlen, wenn wir „böse“ handeln, wie z.B. bei ehelichen Untreue. Es steht in der Opposition zum so genanntem Es, welches die triebhafte Seite unserer Persönlichkeit darstellt. Das Über-Ich versucht in Einklang mit der gesellschaftlich akzeptierter Moral zu handeln, wogegen das Ich sehnt sich triebhaft nach sofortiger Befriedigung. Und unseres armes Ich steht inzwischen und muss Kompromisse zwischen beiden finden. Die freudsche mechanistische Theorie des Gewissens geht davon aus, dass gesamtes menschliche Gewissen aus der umgebenden Gesellschaft stammt, dass es rigide internalisierten Normen, Idealen, Gebote und Verbote der Gesellschaft enthält. Für einen wesentlichen Teil unseres Gewissens ist es sicherlich wahr. Als Beispiel kann man die Gewissensvorwürfe eines gläubigen Menschen nennen, der sich gegen einem Tabu seiner Glaube versündigt hat. Da ungläubige Menschen ähnliche Verwürfe nicht haben, kann man daraus schließen, dass die notwendige Bedingung der Vorwürfe die Glaube ist. Und religiöse Glaube ist sicherlich nichts vererbtes, sondern erst später im Leben durch Erziehung in einer bestimmten Kultur aufgenommen wird. Haben jedoch alle Teile unseres Gewissens eine äußere Herkunft oder gibt es auch instinktive Komponenten? Es geht nicht um eine rein philosophische Frage, ob Zuneigung zum Guten angeboren oder gesellschaftlich programmiert ist. Diese Frage ist auch praktisch. Wie ist es z.B. mit Mitleid? Mitleid ist ein spontaner Gefühl einer Teilnahme an der Lebenssituation eines anderen Menschen und ich vermute, dass dieses Gefühl nicht ein Ergebnis einer gesellschaftlichen Konditionierung ist. Auf einen zum Teil angeborenen Ursprung des Gewissens weist auch die auffällige Ähnlichkeit der verschiedenen ethischen Kultursystemen der Welt hin.
Meine eigene Anschauug der Ethik: Ich glaube, dass der natürliche und spontane Zustand der menschlichen Seele das Gute ist, und dass das Böse und die Anfälligkeit zum Bösen Pathologien und Störungen der menschlichen Seele darstellen. Der Ursprung des Guten ist im Glück, Liebe, Mitleid, Empfänglichkeit; der Ursprung des Bösen in psychologischen Traumatisierungen. Kurz zusammengefasst: die Menschen verletzen, weil sie selbst verletzt sind, unempfänglich sind oder Angst haben. Neid, Ehrgeiz, Machtstreben, Aggression, Streben zu verletzen sind Symptome und Abwehrmechanismen gegen eigene Unsicherheit, Minderwertigkeit und inneren Verletzungen. Ein glücklicher Mensch hat Bedarf für Neid, ein unverletzer Mensch hat kein Bedarf zu verletzen.
Ich bin überzeugt, dass das ethische Handeln kann einem Menschen nicht aufgezwungen werden, noch kann es mit einem Apel and die Vernunft ausgelöst werden. Eine wahre Ethik entsteht nicht durch Angst vor Strafe oder durch Gebote und Verbote, die bestimmen, was ein gutes und was ein böses Handeln sei. Ethisches Handeln ist etwas, war der Mensch selbst spontan und natürlich empfindet und was spontan aus seinem Herzen kommt. Warum sind einige Menschen natürlich ethisch, dezent, ehrlich und die anderen haben keine Ahnung, was Ethik sei? Meiner Meinung nach hängt die natürliche Ethik sehr eng mit einer Empfänglichkeit und Sensitivität gegenüber dir Welt, mit einem Empathievermögen und mit dem Vermögen, Schönheit zu empfängen.
Die Empfänglichkeit gegenüber der Schönheit der Welt herum ist eine der Hauptbedingungen einer natürlichen Ethik. Ein Mensch, der unfähig ist, die Schönheit der Natur zu empfängen, die Schönheit einer Schnecke, eines Vögels, die Schönheit der Blumen und Bäume, des Himmels, die Schönheit der ganzen Erde, hat keinen wahren Grund für eine natürliche Ethik und solcher Mensch ist genause unfähig, die anderen Menschen zu empfängen, ein Mitgefühl mit den anderen zu haben, ein Mitleid mit ihren Leiden, und eine Freude an der Freude anderer zu haben. Eine Sensitivität gegenüber der Welt ist meiner Meinung nach der Hauptfaktor der natürlichen Ethik. Wenn man die Schönheit vom etwas empfängt, dann ensteht in ihm ganz spontat ein Wunsch, es nicht zu zerstören, es nicht zu verletzen. Meines Erachtens nach ist die natürliche Ethik Bestandteil jedes geistig gesunden und entwickelten Individums, alle anderen Fälle repräsentieren mehr oder weniger ausgeprägte Formen von Psychopathologien. Leider ein Teil der Menschheit ist ungenügend empfänglich und ein Teil ist sogar ausgesprochen destruktiv und pathologisch. Auch Sigmund Freud war sich dieser Tatsache bewusst und unter seiner Eindrücke aus dem Weltkrieg postulierte die Existenz eines Lebenstribes (Libido) und eines Todestriebes (Destrudo). Auch Erich Fromm hat sich mit der menschlichen Destruktivität ausführlich auseinandergesetzt und ähnlich wie Freud postulierte Menschen mit überwiegend einer Affinität zum Leben und mit überwiegend einer Affinität zum Tod. Ein typischer Beispiel des ersten Menschen war Albert Schweitzer, dessen ganze Ethik auf der Ehre und Liebe zum Leben begründet war. Ein typischer Beispiel des zweiten Menschen war Adolf Hitler, dessen ganze Lebensphilosophie sich um das Thema Macht, Destruktivität, Megalomanie und Nekrofilie drehte. Die meisten Menschen befinden sich irgendwo zwischen diesen zwei Extremen. Ich befürchte jedoch, dass nekrofile destruktive Menschen in unserer Gesellschaft ziemlich häufig sind und ihr Anzahl wird mit der fortschreitenden allgemeinen Entfremdung noch steigen. Die Menschen werden durch die drastischen gesellschaftliche Veränderung des 20. Jahrhundert immer mehr entfremdet, ausgewurzelt, isoliert und immer weniger empfänglich. Ein ständiger weltweiter Zuwachs an geistigen Krankheiten - Neurosen, Psychosen, Depressionen, Leeregefühle und Lebenssinnverlust, Selbstmorde – ist statistisch gut belegt. Auf der anderen Seite beobachtet man steigende Aggressivität, Rücksichtslosigkeit, ideologische Blindheit, Oberflächlichkeit und mit Konsum abgestumpfte Lebensweise, die Verehrung von Erfolg, Macht, Kompetition statt Kooperation, Intoleranz. Der Zuwachs an geistigen Krankheiten ist wahrscheinlich ein Symptom der ganzen Gesellschaft, die sich innerhalb einer tiefen seelischen Krise befindet, die ein Zerfall der Werte erlebt hat. Kranke Menschen produzieren kranke Gesellschaft und kranke Gesellschaft produziert kranke Menschen. Es handelt sich um ein unlösbares Teufelskreis.
Die Religionen vortäuschen, dass sie für diesen geistigen Verfall ein Arzneimittel haben und das die Krise vom Materialismus komme. Die Wahrheit ist, das die Religionen ein Teil von diesem Verfall sind. Für mich kommt die wahre Religion nicht vom Angst vor Hölle, sondern ist ähnlich wie bei Alfred Schweitzer auf einer Ehre zum Leben in allen seinen Äußerungen begründet. Allerdings wir Menschen haben ganz andere Religionen und Götter erschaffen, wir haben ihre Gestalten aus eigenen Gedanken und Vorstellungen ausgehaut, und zu diesen krystallisierten eigenen Gedanken beten wir dann. Diese Götter sind genauso klein wie wir selbst.